Im Herbst zeigt sich im Pitztal die Natur in ihrem edelsten Kleid. Dabei kann man viele eindrucksvolle Wanderungen unternehmen. Es herrschen oft noch milde Temperaturen, bunte Blätter sind noch auf den Bäumen und die höchsten Berggipfel sind schon angezuckert.
Eine einfache, aber optisch sehr reizvolle Wanderung, führt uns zur Kalbenalm in Jerzens. Die Kalbenalm ist eine kleine urige Hütte am Fuße des Sechszeigers. Sie liegt auf 2.117 Metern und diente in früheren Zeiten den Hirten als Schlafstelle, wenn sie mit dem Jungvieh unterwegs waren. Heute ist die Hütte ein gern besuchtes Ausflugsziel ca. 30 Gehminuten von der Mittelstation des Hochzeigers. Oder aber man kehrt beim Abstieg vom Sechszeiger bei der Alm ein.
Im Sommer werden die Besucher der Kalbenalm mit köstlichen Almjausen, hausgemachten Kuchen und Kaffee, Zirbenschnaps und vielem mehr verwöhnt. Zudem können auf der Kalbenalm eine Vielzahl an Zirbenholz-Schnitzereien von Almwirt Klaus Schrott bewundert werden, der nicht nur das Vieh betreut, sondern sich auch mit viel Hingabe der seltenen Zirbe verschrieben hat.
Dennoch sollte man beim Wandern im Herbst auf einiges Acht geben. Die Tage sind deutlich kürzer. Dies sollte man sich immer vor Augen halten und rechtzeitig aufbrechen, oder umkehren. Denn die Tage sind nicht nur kürzer, sondern auch meist kälter, besonders wenn die Sonne untergeht. Zumindest sollte man noch mehr als im Sommer auf kühlere Temperaturen im Gebirge vorbereitet sein. Auch sind manche Wege schon mit Schnee oder Eis bedeckt und so kaum oder gar nicht begehbar. Die Bergbahnen oder Hütten haben mitunter bereits ihren Betrieb eingestellt. So sollte man sich im Vorfeld genau mit den Verhältnissen und eventuellen Widrigkeiten auseinandersetzen. Dann steht aber einem eindrucksvollen Wandererlebnis im Herbst nichts entgegen.